Vom Fläschchen in die Wildnis
Bei der Rettung von Wildtierbabies steht vor allem eines an oberster Stelle – das Glück. Denn zu viele Faktoren beeinflussen das Überleben und Genesen dieser hilflosen Wesen.
Die Versorgung ohne Muttertier, meist verletzt oder unterernährt und ohne Aufwachsen unter Artgenossen ist für viele wilde Lebewesen ein Todesurteil. Die Aufzucht von Wildtierbabies darf nur durch geschultes Personal erfolgen. Doch die Geschichte von Don Frikadello, dem Eichhörnchenbaby, zeigt, dass es sich lohnt um jedes Leben zu kämpfen. Hier erzählt er euch seine Geschichte:
„Noch halb nackt, mit geschlossenen Augen und erst ein paar Tage alt sind meine Schwester und ich aus unserer sicheren Höhle gefallen. Uns hat wahrscheinlich eine Katze angefallen, denn wir hatten beide offene Verletzungen, als uns eine nette Frau am Wegesrand im Wald gefunden hat. Mit der Tierrettung Kärnten wurden wir ins TiKo gebracht und dort sofort liebevoll empfangen. Ab nun gab es rund um die Uhr zu jeder Stunde leckere Aufzuchtsmilch, viel Körperwärme der Tierpfleger und medizinische Überwachung. Gemeinsam mit meiner Schwester kämpften wir so tagelang ums Überleben, denn unsere Wunden waren tief. Sie hat es leider nicht geschafft… Ich aber hatte beschlossen weiter zu kämpfen und erholte mich, dank Honigsalbe, von meinen Verletzungen. Meine Tierpflegerin, von der ich Tag und Nacht gepflegt wurde, freute sich, dass ich immer ein paar Gramm zunahm und auch langsam mein Fell länger wurde. Schon bald durfte ich in ihrem Büro herumhüpfen und alles um mich herum erkunden. Voraussetzung war, dass ich brav meine Milch trank und an Nüssen und Weintrauben knabbern lernte. Als ich zu groß und hibbelig für die kleine Transportbox wurde, zog ich in einen großen Käfig um und bekam Gesellschaft von zwei weiteren jungen Eichhörnchen. Das war ein Spaß! Gemeinsam übten wir das Klettern, Jagen, Sammeln und Verstecken. Doch als wir alle drei selbstständig aßen und keine Milch mehr brauchten, wurden wir in ein noch größeres Zimmer umgesiedelt. Ab diesem Zeitpunkt bekamen wir die Tierpfleger nur mehr sehr selten zu sehen und es gab auch kein gemeinsames Spielen mit den Zweibeinern mehr. Ich hörte mal einen sagen: „Die müssen ja wild werden, damit sie draußen überleben“. Und weil wir so brav „wild“ wurden, durften wir auch nach 3-monatigem Pflegeaufenthalt im TiKo endlich in die Freiheit umziehen. Bei meinen Kumpels im Wald bin ich nun ein wahrer Held, weil ich so tapfer war und mich so bemüht habe ohne meine Mama groß und stark zu werden!“