Eddy - ein Hund darf wieder hoffen
Erst knapp ein Jahr alt, hat der junge Bernhardiner Eddy schon eine lange Leidensgeschichte hinter sich. Seelisch wie körperlich. Nun darf er dank seinen neuen Besitzern auf eine bessere Zukunft hoffen, was wohl einem tierischem Wunder gleicht.
Ein kecker Blick, ein flauschiges weiß-dunkelbraun gefärbtes Fell und viel zu groß anmutende, tapsige Pfoten für den noch so kleinen Hundekörper: Eddy wurde im März 2020 geboren. Leider hat es das Schicksal mit ihm bisher nicht allzu gut gemeint. Er wurde nicht in eine eingetragene, heimische Züchterfamilie geboren, sondern stammt aus dem Ausland. Seine Gelenke, vor allem die Hüft- und Ellbogengelenke bereiten ihm schon jetzt im jungen Alter zunehmend Probleme. Dazu kommt, dass Eddy früh nach seiner Geburt von einem ausländischen Transporter einfach vor die Tür einer Frau in Kärnten ausgesetzt wurde. Nach vielen leidvollen Stunden ohne ausreichend Frischluft und der damit verbundenen, nötigen Bewegung, wurde der verstörte Welpe schlussendlich vom TiKo übernommen.
Woher das Vertrauen nehmen?
Doch wie sollte er erahnen, dass es ihm fortan besser gehen würde? Im Zwinger des TiKo fühlte er sich überhaupt nicht wohl, sodass eine der Tierpflegerin sich seiner Obhut annahm. Jedoch glückte dieser Versuch nur einen Monat lang. Eddy hatte in den Monaten der Prägungsphase keinerlei Chance auf eine artgerechte Erziehung erhalten, sein Jagdtrieb ist daher nie in geregelte Bahnen gelenkt worden. Auch der Umgang mit Kleinkindern gestaltet sich für Eddy schwierig, da ihm niemand verständlich erklärte, wie er sich richtig verhalten soll. Was Eddy jedoch liebt, ist der Umgang mit großen Hunden, da kann er toben und sich sicher fühlen. Hier zeigt er dann völlig ausgelassen seine ursprünglich lebensfrohe, lernwillige und folgsame Ader.
Die Gelenke sind seine Schwachstelle
Doch sein Körper ist nicht für dieses stundenlange Toben gebaut: Durch seine Abstammung aus einer sehr schlechten Zuchtlinie hat er genetisch bedingt enorme Probleme mit seinen Gelenken. Seine Hüfte – vor allem die rechte Seite – ist immens betroffen, sodass sie unbedingt operiert werden muss, sobald Eddys Gelenke im Alter von zwölf Monaten vollständig ausgewachsen sind. Auch Knie, Ellbogen und Schulter werden dem Hund langfristig gesehen eventuell Probleme bereiten. Man muss hierbei das Kind beim Namen nennen und darauf hinweisen, dass auf die neuen Besitzer Operationskosten in der Höhe von mehreren Tausend Euro zukommen. Kein leichter Entschluss für jemanden, der tierlieb ist und Eddy helfen will. Und dennoch hat sich ein Ehepaar seiner angenommen. Sie scheuen keine Kosten und Mühen, Eddy wird tatsächlich bald eine künstliche Hüfte bekommen. Dies gleicht wahrlich einem Wunder, denn in der Regel verbringen solche Hunde mehrere Jahre im TiKo. Dank des unglaublichen Engagements und der grenzenlosen Tierliebe seiner neuen Familie darf sich Eddy nun auf eine hoffnungsvolle und vor allem gesunde Zukunft freuen. Er wird es seinen neuen Besitzern mit dem eigentlich Unbezahlbarem danken: Vorbehaltloser Treue. Und Liebe. Ein Hundeleben lang.