Ein Herz für Igel

Diese kleinen Tiere sind wichtige Bestandteile unseres Ökosystems und leisten als Bestäuber und Schädlingsbekämpfer unverzichtbare Arbeit.

Igel sind nicht nur niedlich, sondern auch äußerst nützlich für den Garten. Im Herbst können sie dazu beitragen, Schädlinge wie Schnecken und Insekten zu kontrollieren, denn Igel sind Allesfresser. Zudem können sie auch helfen, den Boden im Garten zu belüften und Samen von Pflanzen zu verbreiten. Doch leider sind Igel in vielen Gegenden bedroht. Der Verlust von natürlichen Lebensräumen, die Verwendung von Pestiziden und der Straßenverkehr sind nur einige der Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind. Deshalb ist es so wichtig, dass wir unseren Garten zu einem sicheren Lebensraum für Igel machen und sie schützen.

Wann braucht ein Igel Hilfe?

Es ist wichtig zu erkennen, ob ein Igel hilfsbedürftig ist. Verwaiste Igel-Säuglinge mit geschlossenen Augen und Ohren, die tagsüber außerhalb des Nestes zu finden sind, verletzte und unterernährte Igel, kranke Igel sowie Jungigel, die Anfang November weniger als 500 Gramm wiegen und Igel, die nach Wintereinbruch noch aktiv sind, sollten in Obhut genommen und versorgt werden.

Wie kann man einem Igel helfen?

Eine Zufütterung im Frühjahr und Herbst hilft untergewichtigen Igeln schnell und wirksam. Geeignetes Igelfutter besteht aus einer Mischung aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei. Obst hingegen ist nicht geeignet. Zum Trinken sollte man nur Wasser anbieten, keinesfalls Milch! Igel können Laktose nicht verdauen. Bei Igelbabys kann der daraus resultierende Durchfall den Darm so schwächen, dass die Tiere an Folgeerkrankungen sterben. Um Wasser und Futter vor Katzen und Vögeln zu schützen, sollte man ein Kistchen, das mit zwei zehn mal zehn Zentimeter großen Einschlupflöchern versehen ist, oder ein umgedrehtes Obstkistchen darüber stellen. Futterreste sollten morgens beseitigt werden.

Jeder kann die Lebensbedingungen für Igel im eigenen Garten verbessern:

  • Den Garten naturnah gestalten (einheimische Pflanzen), giftfrei gärtnern und Unterschlupfmöglichkeiten schaffen, zum Beispiel durch Hohlräume in Holzstößen oder unter Gartenhäuschen.
  • Einen Haufen trockenes Laub mit Ästen und einer Plastikplane abdecken und Ecken mit Steinen beschweren. Je größer der Laubhaufen, desto besser ist die Wärmedämmung.
  • Für durchlässige Gartenzäune sorgen (Abstand zum Boden zehn Zentimeter oder kleines Loch im Zaun).
  • In heißen Sommern mit Wasser gefüllte flache Schalen als Tränken aufstellen.

Wie gefährlich sind Mähroboter?

Mähroboter stellen eine Bedrohung für Igel dar und es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Tiere vor Verletzungen zu schützen. Da die meisten Mähroboter leise arbeiten, nehmen Igel sie oft nicht als Bedrohung wahr, bis es zu einer Kollision kommt. In solchen Fällen rollen sich Igel zusammen, um sich zu schützen, was jedoch gegen die scharfen Klingen eines Mähroboters wenig ausrichten kann. Dies führt leider häufig zu Verletzungen, die für viele Igel tödlich enden. Um Igel vor Mährobotern zu schützen, empfiehlt es sich, den Mähroboter nicht während der Dämmerung und nachts zu betreiben, wenn Igel am aktivsten sind. Falls das nicht möglich ist, kann eine sogenannte Apfelschürze am Mähroboter angebracht werden, die normalerweise dazu dient, zu verhindern, dass Äpfel unter den Mähroboter geraten. Diese Schürzen sind auch für den Igel-Schutz geeignet und können dazu beitragen, Verletzungen zu vermeiden.

 Igel als Haustier halten? Bitte nicht!


Immer öfter werden die kleinen Wildtiere in privater Hand als Haustiere gehalten – was aus Tierschutzgründen entschieden abzulehnen ist. Die unkritische Darstellung der Igel in menschlicher Obhut, wie sie in den sozialen Netzwerken geschieht, befördert den Trend noch – und hat traurige Folgen für das Wohl der Tiere.

 

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