Bienensterben

In Österreich gibt es über 500 verschiedene Wildbienenarten, die Hälfte davon sind vom Aussterben bedroht. Was können wir dagegen tun?

In Österreich gibt es über 500 verschiedene Wildbienenarten, die Hälfte davon sind vom Aussterben bedroht. Warum? Wildbiene © TiKo

  • Pflanzenschutzmittel
    Ein großes Problem für Bienen sind Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft. Diese sind zwar für andere Insekten gedacht, haben aber auch für Bienen eine toxische Wirkung. Sie schwächen ihr Immunsystem, wirken sich auf die Fruchtbarkeit aus und trüben ihren Orientierungssinn, sodass sie nicht mehr zu ihren Brutplätzen finden.

  • Weniger Nahrungsangebot
    Monokulturen, Verbauung und naturferne Gärten reduzieren das Nahrungsangebot der Bienen.

  • Klimawandel
    Starke Temperaturschwankungen, verschobene Jahreszeiten und längere Kälteperioden bringen das Gleichgewicht der Bienen durcheinander.

  • Weniger Brutplätze
    Während Honigbienen in eigenen Stöcken leben, legen Wildbienen ihre Eier in Böden, abgestorbenen Hölzern oder trockenen Pflanzenstängeln ab. In “aufgeräumten” Gärten und verbauten Städten finden Wildbienen immer weniger Brutplätze.

Bienensterben geht uns alle an! Bienensterben © TiKo

¾ aller Pflanzen vermehren sich durch Bestäubung. Bienen sind dabei die wichtigsten aller bestäubenden Insekten. Besonders die stark bedrohten Wildbienen sind auf viele für uns wichtigen Wild- und Kulturpflanzen spezialisiert, die Honigbienen zum Teil nicht anfliegen. Auch sind Wildbienen schon bei geringeren Temperaturen aktiv, wo viele andere Insekten und auch die Honigbiene noch nicht ausfliegt, und sind damit zuverlässige Schlechtwetterbestäuber.

Ohne Bienen würden vor allem
Obst & Gemüse bald aus den Lebensmittelregalen verschwinden! 

 

Was kann man tun, um Bienen zu schützen?  Insektenhotel © TiKo

  • Bienenfreundliche & heimische Pflanzen ansäen und Zierpflanzen reduzieren
  • Wilde Stellen im Garten zulassen
  • Niststrukturen anbieten (Insektenhotel, Totholz, Trockenmauern) 
  • Keine Pestizide im Garten verwenden
  • Obst und Gemüse kaufen, für die keine Pestizide eingesetzt wurden (Bio) 

 

Wunderwesen Biene – tanzen, arbeiten & Bienenbrot backen Honigbiene © TiKoBiene © TiKo

Bienen sind faszinierend. Seit fast 40 Mio. Jahren bestäuben sie die Welt und versorgen uns dadurch mit Nahrung. Dazu haben sie ganz besondere Fähigkeiten, die das kleine Lebewesen zu einem wahren Wunder der Natur machen.

  • Einzelgänger oder soziales Wesen?
    Eine Honigbiene lebt in einem großen Bienenvolk. Wären sie alleine, würden sie aus Einsamkeit sterben. Die Wildbiene hingegen lebt fast immer als Einzelgänger.

  • Bienen tanzen!
    Sammelbienen geben mit ihrem Schwänzel- (mehr als 100m vom Stock entfernt) oder Rundtanz (weniger als 100m vom Stock entfernt) wichtige Informationen an andere Bienen weiter, wo sich eine gute Futterstelle befindet. Dieses Video erklärt die Sprache der Biene ganz genau.

  • Besondere Fühler
    Die Fühler einer Biene können riechen, fühlen und schmecken. Es ist also ein Körperteil, das Zunge, Nase und Fingerspitzen vereint.

  • Schnelligkeit
    Pro Sekunde schafft eine Biene 250 Flügelschläge

  • Harte Arbeit
    Honigbienen arbeiten sehr hart. Im Vergleich fliegt sie 1 ½ Mal um die Welt um ein Glas (500ml) Honig zu produzieren.

  • Bienenbrot
    Honigbienen vermischen ihre gesammelten Pollen mit Speichel und Nektar und füttern damit ihre Babys. Das nennt sich Bienenbrot. Dabei schieben sie den Pollen von ihren Beinen, kauen ich zusammen mit Nektar und lagern ihn in einer Wabe ein.

  • Soziale Strukturen im Bienenstock
    Drohnen, also Bienenjungen, verrichten im Gegensatz zur weiblichen Honigbiene keine „Arbeit“. Nektar und Pollen sammeln, Wachs und Honig herstellen oder Babys füttern machen nur Bienenmädchen. Ein Drohn hat nur die Aufgabe der Fortpflanzung, danach stirbt er.

  • Bienenkönigin
    In einem Bienenstock gibt es immer eine Bienenkönigin, die Eier legt, und tausende Töchterbienen, die ihre Mutter mit Nahrung versorgen, ihr Wassertropfen bringen und sie wärmen.

  • Wildbienenarten
    Es gibt über 500 Wildbienen Arten in Österreich. Die kleinste ist die Schmalbiene, sie ist nur so groß wie ein Reiskorn. Die Holzbiene ist mit 3 cm hingegen die größte Wildbienenart. Auch Hummeln sind Wildbienen. Sie bilden die Ausnahme unter den Wildbienen und leben, ähnlich wie die Honigbiene, in einem Hummelvolk. 

 

Angst vor Bienen? 

Keine Sorge! Bienen tun dir nichts, wenn du ihnen nichts tust! Sie wissen, dass sie sterben, wenn sie stechen. Sie warnen dich deshalb zuerst mehrmals, und greifen nur an, wenn sie ihr Zuhause verteidigen müssen. Bienen spüren es, wenn du Angst hast, und kriegen dann auch Angst. Wenn du aber ruhig bleibst, keine lauten Geräusche oder abrupten Bewegungen machst, bleiben auch sie ruhig. Besonders Wildbienen sind im Vergleich zu anderen Insekten besonders friedfertig. Viele Arten von ihnen sind außerdem so klein, dass ihr Stachel die menschliche Haut gar nicht durchdringen kann.

Quellen:
https://www.peta.de/themen/honig/ 
https://www.geo.de/magazine/geo-wissen-ernaehrung/14948-rtkl-tierhaltung-sollte-man-auf-honig-verzichten
https://www.ag-tierrechte.de/wildbienen 
https://www.bee-careful.com/de/bienenleben/wildbienen/ 

Möchten Sie noch mehr für die Tiere im TiKo tun?