Wir gratulieren...

11.05.23

Anlässlich unseres 150- jährigen Jubiläum, bekamen wir zahlreiche Glückwünsche aus der Politik, der Medizin, von KooperationspartnerInnen und unseren "KollegInnen" aus anderen Tierheimen. Wir bedanken uns von Herzen!


150 Jahre Tierschutzverein Kärnten - Ein Jubiläum zum Wohle unserer vierbeinigen Mitgeschöpfe

Das Wohl der Tiere, welches als klares Ziel im österreichischen Tierschutzgesetz definiert ist, umfasst hunderte, ja tausende Aspekte. Ich bin überzeugt, dass Tierschutz mit Bewusstseinsbildung beginnt. Aus diesem Grund hat das Land Kärnten im Jahr 2019 den Kärntner Landestierschutzpreis ins Leben gerufen, um die breite Öffentlichkeit für die unterschiedlichsten Bereiche des Tierschutzes zu sensibilisieren.

Sie fragen, warum erst 2019? Nach der Landtagswahl 2018 wurden die Verantwortlichkeiten der Tierschutzangelegenheiten neu geregelt: Der Tierschutz wurde der Abteilung 5 zugeordnet und erstmals ein eigenes Sachgebiet Tierschutz und Tierkontrollen eingerichtet. Betraut wurde es mit folgenden vier Schwerpunkten: Fachliche Aufsicht über die Schlachttier- und Fleischuntersuchung, Kontrollen der Schlachttier- und Fleischuntersuchungsorgane, Fachliche Angelegenheiten des Tierschutzes und der Tiertransporte sowie die Geschäftsstelle der Tierschutzombudsfrau. Ein Aufgabenbereich, der zeigt, wie breitgefächert, wie weit und wie umfassend Tierschutz tatsächlich zu verstehen ist.

Wenn wir über unsere geliebten Haustiere sprechen, allen voran Katzen und Hunde, scheint die Definition von Tierschutz recht einfach und eindeutig zu sein. Doch leider beweisen uns "Ausreißer" wie Animalhording und gesetzliche Bestimmungen wie Qualzucht das Gegenteil. Schwieriger und wirklich herausfordernd wird die Tierschutzfrage bei Nutz- und Schlachttieren. Dort, wo unterschiedliche Interessen und Lobbys aufeinanderprallen, wird das Wohl der Tiere zu oft zu einer Frage von Kompromissen. Das ist bedauerlich und mitunter himmelschreiend! Beispiele? Tiertransportbestimmungen. Vollspaltböden bei der Schweinezucht. Und, und, und.

Ich bin eine beherzte und leidenschaftliche Kämpferin für das Wohlergehen der Tiere. Als Besitzerin von Hunden, Katzen und einem Stall voller Hühner bringe ich in jeder Konferenz der zuständigen Referenten für Kärnten eine Liste mit Verbesserungsvorschlägen ein. Heuer wird übrigens unser Bundesland Gastgeber der österreichweiten Konferenz sein, auf der Kärnten auf Weiterentwicklungen, überfällige Novellen und dringend notwendige Umsetzungsmaßnahmen zum Wohle unserer Tiere pochen wird.

In Kärnten bemühen wir uns, mit unserem Budget möglichst breit zu gehen und unterschiedlichste Bereiche zu unterstützen, zu forcieren und zu fördern. Zuletzt haben wir ein Sonderpaket für unsere vier Kärntner Tierheime (Kärntner Katzenschutzverein Haus Eden, Landestierschutzverein Kärnten/Klagenfurt, Kärntner Tierschutzverein Villach, Tierschutzverein Wolfsberg) sowie für den Happ Reptilienzoo geschnürt, um sie inmitten der vorherrschenden Teuerungswelle zu unterstützen. Wir haben zudem zehn Prozent der Jahresförderung als zusätzliche Unterstützung bereitgestellt. Wir sind uns bewusst, dass die aktuelle Teuerungswelle den Tierheimen zu schaffen macht, da nicht nur die Preise für Tierfutter steigen, sondern auch die wichtige Spendenbereitschaft zurückgeht. Aus diesem Grund sind kontinuierliche Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung besonders wichtig. Denn Tierschutz geht uns alle an!

Ich gratuliere zum 150. Geburtstag und sende herzliche Grüße,

LR.in Dr.in Beate Prettner

Als Bürgermeister der Stadt Klagenfurt liegt mir der Tierschutz besonders am Herzen.
Der Schutz heimatloser Tiere und ihre Bedürfnisse sind nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie sehr wichtig. Schon meine Mutter hat mich in diesem Sinne geprägt und ich habe diese Einstellung an meine Tochter weitergegeben. Deshalb sind unsere Hunde Maja, die aus dem TiKo- dem Tierschutzkompetenzzentrum - stammt, und Charlie, den wir in Griechenland gerettet haben, ein wichtiger Teil unserer Familie. Wir würden uns jederzeit wieder für einen Hund aus dem Tierheim entscheiden. Es erfüllt mich mit Stolz, dass der Landestierschutzverein Kärnten bereits seit 150 Jahren besteht und sich unermüdlich für den Schutz von Tieren einsetzt. Als Landeshauptstadt sind wir bestrebt, das Bewusstsein für den Tierschutz zu fördern. Ich bin dankbar, dass wir mit dem TiKo ein Tierschutzkompetenzzentrum haben, welches sich kontinuierlich dafür einsetzt, das Leben von Tieren zu verbessern und Missstände aufzuzeigen.

Bürgermeister Christian Scheider

Seit 150 Jahren ermöglicht das kompetente und engagierte Wirken des Landestierschutzvereins eine artgerechte, liebevolle und auf das Tierwohl fokussierte Betreuung von herrenlosen Heimtieren.
Fund- und Abgabetiere finden im Tierschutzkompetenzzentrum TiKo Aufnahme, Betreuung, Pflege und notfalls Verhaltenstraining durch eine Vielzahl von kompetenten und engagierten MitarbeiterInnen. Seit der Gründung des Landestierschutzvereins gab es bauliche und auch etliche tierschutzrechtliche Neuerungen. Im Jahr 2011 wurde das neue Gebäude, das Tierschutzkompetenzzentrum im Norden von Klagenfurt, errichtet. Die Baulichkeiten entsprechen allen Anforderungen an das Tierwohl. Im Jahr 2020 gelang es im Rahmen des Interreg-Projektes Biocrime mit EFRE-Geldern (EU-Förderung für regionale Entwicklung), zusätzlich einen Seuchencontainer am Gelände des TiKos aufzustellen. Der Container ermöglicht ein seuchensicheres Verwahren und Betreuen von illegal aufgegriffenen Heimtieren, bis deren Gesundheitsstatus abgeklärt ist und die Tiere erforderlichenfalls behandelt wurden.

Die positive Zusammenarbeit mit den Behörden war und ist dabei wesentlich, um gesetzeskonforme Vorgehensweisen zu gewährleisten und im Sinne der Heimtiere rasche Lösungen zu erarbeiten. Besonders hervorzuheben sind dabei der unermüdliche Einsatz und die jederzeitige Erreichbarkeit der Tierrettung, die auch Vor-Ort-Hilfestellung bei der Sicherstellung von Heimtieren leistet. Diese Leistungen stellen für die AmtstierärztInnen eine wichtige und unverzichtbare Unterstützung dar.

Am 1. Januar 2005 trat das bundeseinheitliche Tierschutzgesetz in Kraft und Österreich wurde im Bereich Tierschutz zu einem Vorreiter und Vorbild für ganz Europa. Mit den neuen Rahmenbedingungen wuchsen die Herausforderungen für den Landestierschutzverein. Mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit informiert der Landestierschutzverein die Bevölkerung über wesentliche Bestimmungen und greift auch aktuelle Themen auf. Mit Aufklärungskampagnen, z.B. über Auslandshunde oder illegalen Welpenhandel und seine Folgen, gibt es professionelle Abarbeitung und Information der Bevölkerung. Durch Aufklärung, Beratung und Information können Probleme in der Tierhaltung verhindert werden und bilden die Basis für ein glückliches, erfülltes Miteinander von Menschen und Heimtier.

Ich gratuliere dem Landestierschutzverein zu seinem runden Jubiläum und wünsche ihm weiterhin so viel Erfolg wie bisher sowie seinen MitarbeiterInnen und Schützlingen alles Gute für die Zukunft.

 Amtstierärztin Dr.in Marie-Christin Rossmann

Zu 150 Jahren im Dienste des Tierwohls darf herzlich gratuliert werden.
Die Tierärzteschaft verstand sich immer schon als Anwaltschaft für die Tiere. So verstand sich auch der Landestierarzt Dr. Franz Oertel als Anwalt der Tiere. Unter seiner Präsidentschaft wurde 1873 der Tierschutzverein in Kärnten gegründet. In dieser nunmehr über eineinhalb Jahrhunderte währenden Geschichte soll auch - ohne das Wirken vieler Persönlichkeiten schmälern zu wollen - Veterinärrat Dr. Siegfried Krebitz genannt werden. Dr. Krebitz nahm 1953 seine praktische Tätigkeit in Klagenfurt auf. Es kann als Fügung betrachtet werden, dass sich die Wege des Großunternehmers Helmut Horten und Dr. Siegfried Krebitz kreuzten. Eine der beiden französischen Bulldoggen von Herrn Horten war schwer erkrankt. Helmut Horten stellte bei erfolgreicher Behandlung seines Hundes Kollegen Dr. Krebitz die Erfüllung eines Wunsches in Aussicht. Siegfried Krebitz gelang es, die Französische Bulldogge wiederherzustellen. Doch anstatt eines Luxusautos oder einer kostspieligen Fernreise erbat sich VR Dr. Krebitz Unterstützung für den Tierschutz in Kärnten. Seit dieser Zeit ist die Förderung des Tierschutzes untrennbar mit dem Namen Horten verbunden. Das Legat Helmut Hortens wurde von seiner Gattin Heidi Horten fortgeführt, ebenso das 45-jährige Wirken von Dr. Siegfried Krebitz in den Diensten des Kärntner Tierschutzes durch seine Tochter, Tierärztin Dr. Marina Zuzzi-Krebitz. Das Einfließen der Expertise von Dr. Marina Zuzzi-Krebitz setzte Maßstäbe in der Konzeption eines modernen Tierheims, wie wir es jetzt in der Judendorferstraße vorfinden.

Im Laufe der sehr langen Geschichte des Kärntner Tierschutzvereins ergaben sich auch eine Vielzahl an legislativen Veränderungen. Ein Meilenstein ist sicherlich die Vereinheitlichung der Tierschutzgesetzgebung. Bis zum 31. Dezember 2004 war Tierschutz in Gesetzgebung und Vollziehung Landessache. Nun darf auf ein bundeseinheitliches Tierschutzrecht auf sehr hohem Niveau zurückgegriffen werden. Ebenso führte der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union zu einer Vereinheitlichung von Tierschutznormen. Trotz der Vielzahl an Rechtstexten bedarf es immer wieder an Präzisierungen und Novellierungen. Gegenwärtig sind beispielsweise Qualzuchtmerkmale völlig unzureichend definiert.

Mit dem gebündelten Fachwissen aus dem Tierschutzkompetenzzentrum wird es gelingen, weiterhin Akzente zu setzen und den Tierschutz in Kärnten in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Eine Zukunft, in der Tierschutz eine Selbstverständlichkeit ist, in der keine Tierheime mehr benötigt werden.

Amtstierarzt Ing. Mag. med.vet. Dr. Ignaz Zitterer

Das Tierheim "Garten Eden" gratuliert dem TiKo herzlich zu seinem 150-jährigen Jubiläum.
Seit Jahren haben wir engen Kontakt zum TiKo und arbeiten gut zusammen. Unsere Mitarbeiter fördern diese "Freundschaft", und wir hoffen auf viele weitere Jahre produktiver Zusammenarbeit zum Wohle der Tiere.
Durch das TiKo haben bereits viele Vierbeiner ein wunderbares Zuhause gefunden, und es werden sicher noch viele weitere Tiere in tolle Plätze vermittelt werden. Eure Arbeit ist für den gesamten Tierschutz von großer Bedeutung, und wir sind stolz, daran teilzuhaben.

Alles Gute für die Zukunft!

Tierheim Garten Eden

„Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln.“  (Mahatma Gandhi)
Der Tierschutz hat in Kärnten einen hohen Stellenwert und dennoch bleibt viel Luft nach oben. Durch die gute Vernetzung mit dem TIKO, dem Tierheim Villach und dem Garten Eden bin ich davon überzeugt, dass wir gemeinsam noch viel erreichen werden. Für uns ist der Landestierschutzverein Kärnten wie ein „großer Bruder“ auf dessen Hilfe und Rat wir immer zählen können.

Tierheim Wolfsberg

Das 150-jährige Jubiläum des Landestierschutzvereins Kärnten ist ein Zeichen für 150 Jahre unermüdlichen, idealistischen und kämpferischen Einsatzes für den Tierschutz in Stadt und Land.
Der Verein setzt sich stetig dafür ein, zahlreiche große und kleine Lebewesen aus Not und Elend zu retten, zu betreuen und an gute Plätze weiterzuvermitteln. Diese Aufgabe ist alles andere als einfach und verdient daher besondere Anerkennung. Wir gratulieren euch von ganzem Herzen zu diesem besonderen Anlass. Unsere Institutionen teilen dieselbe Philosophie im Sinne des Tierschutzes und sitzen seit Jahrzehnten im selben Boot.

Tierschutzverein Villach

TiKo Klagenfurt - und mein ganz persönlicher Zugang zum Tierschutz
„Die Größe und der moralische Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt.“ (Mahatma Gandhi)
Diese Aussage macht mich betroffen. Wie gehen wir, wie geht Europa mit den Tieren um? Massentierhaltung, Tiertransporte, Tierversuche, Menschen mit Animal Hoarding, Wegwerftieren, Tieren als Prestigeobjekte, als Spielzeug. Wo bleibt der (gesetzliche) Tierschutz? Die gesetzlichen Maßnahmen zum Schutz von Tieren vor Quälerei, Aussetzung, Tötung ohne einsichtigen Grund oder Ähnlichem? Muss uns das Leben, die Gesundheit, die artgerechte Haltung der Geschöpfe, die uns ausgeliefert sind, nicht wichtiger sein als Ertrag, als Einnahmen?

Wie sieht es aus für die Tiere?
Schlecht, aber - zum Glück für einen Teil der Tiere - gibt es Menschen, die ein Tierschutzhaus gründen und es fertigbringen, dass ihre Ideen, ihre Hilfe 150 Jahre lang weitergetragen werden. Ein Tierschutzhaus mit Tierhilfe, mit Aufklärungsarbeit und Tierschutzprojekten, mit einem Tiernotruf und einer Tiervermittlung. Mit Menschen, die ständig an die Grenzen des Möglichen (und Unmöglichen) stoßen, um all die abgeschobenen und herrenlosen Geschöpfe unterzubringen und achtsam zu versorgen. Schon seit 150 Jahren bemühen sich die Betreiber und Mitarbeiter im Tierschutzhaus Klagenfurt um Lebewesen, für die es keine Zukunft gäbe. In einigen Nachbarländern werden diese Tiere getötet, wenn sich nicht innerhalb einer gewissen Frist ein Interessent zeigt. Im TiKo, also im Tierschutz Kompetenzzentrum Klagenfurt werden diese herrenlosen Tiere aufgefangen. Es wird ihnen ein Übergangs-Zuhause geboten, erste Not gelindert, Hunger gestillt, Ängste beruhigt. Danke euch allen, die sich dieser Aufgabe widmen! Die diese Sisyphusarbeit ohne Ende machen und trotzdem fröhlich und voller Engagement und Liebe für die Tiere da sind. Weiterhin viel Kraft für den verantwortungsvollen Einsatz, denn wir wissen:

"Ein Tier zu retten verändert nicht die ganze Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier." (John Steinbeck)

 Helga Happ (Reptilienzoo Happ)

Wir gratulieren dem Landestierschutzverein Kärnten zum 150- jährigen Bestandjubiläum und danken für die immerwährende sehr gute und professionelle Zusammenarbeit für unsere Vogel- und Säugetierwelt.“

Dietmar Streitmaier (Natur und Wildstation)